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In der heutigen Beratung des Ausschusses für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung wurde der Bericht der „Expertengruppe zur Bestimmung des längerfristigen Lehrkräftebedarfs“ vorgestellt. Dazu erklären der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher Thomas Lippmann und der hochschulpolitische Sprecher Hendrik Lange:

„Die heutige Sitzung mit den Ministern für Wissenschaft und für Bildung hat gezeigt, dass das Bewusstsein für die geänderten gesellschaftlichen Bedingungen und den Handlungsbedarf bei der zukünftigen Lehrerausbildung inzwischen gewachsen ist. Jedoch wird der gesellschaftliche Schwung, der u.a. durch die Volksinitiative „Den Mangel beenden! Unseren Kindern Zukunft geben!“ und weitere Elterninitiativen in den Landtag getragen wurde, von der Landesregierung nicht aufgenommen. Vielmehr verbleibt sie in einer Starre und reagiert weiterhin verzagt und zu zögerlich.

Die von der Landesregierung anvisierten Zahlen der Studienplatzkapazitäten unterschreiten noch die aus unserer Sicht konservativen Berechnungen der Expertenkommission. Wir teilen nicht den Optimismus der Landesregierung, die von einer erhöhten Absolventenquote von 75 Prozent (derzeit 61 Prozent) ausgeht. Diese ist durch keine konkreten Maßnahmen untersetzt und dient damit wohl eher dem Zweckoptimismus. Wir appellieren daher dringend an die Landesregierung, die Ausbildungskapazitäten auf mindestens 1200 Studienplätze zu erhöhen. Wir halten die Berechnungen u.a. des Lehrerhauptpersonalrats, die von einem Bedarf von mindestens 1400 Erstsemesterstudienplätzen ausgehen, für völlig nachvollziehbar und halten daher die 1200 der Expertenkommission für das absolute Mindestmaß.

Der vorgelegte Bericht macht außerdem deutlich, wie notwendig ein Seiten- und Quereinsteigerprogramm vor allem für die Übergangszeit bis 2024 aber auch darüber hinaus ist. Wir erwarten, dass dieses nun dringend inhaltlich und finanziell untersetzt wird.

Um vor allem auch den Lehrkräftebedarf im ländlichen Raum zu decken, brauchen wir eine Begleitung der Studierenden schon während des Studiums. Eine Möglichkeit wären Maßnahmen zur Unterstützung der schulpraktischen Übungen außerhalb von Halle und Magdeburg. Dazu bedarf es auch der Beratung mit den betroffenen Kommunen.“

Magdeburg, 22. Februar 2018