Zu angekündigten Änderungen bei der S-Bahn Halle erklären die Halleschen Abgeordneten Uwe Heft, Dr. Uwe-Volkmar Köck und Hendrik Lange:
„Die Ausdehnung des Taktes bei der S-Bahn Halle auf 30 Minuten mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 geht an den Interessen der Fahrgäste vorbei. Das Handeln der NASA im Auftrag des Landes Sachsen-Anhalt ist für die Bürger völlig unverständlich.
Anstatt den SPNV permanent zu kürzen, sollten vielmehr die Daten, welche das Land Sachsen-Anhalt bewegen, SPNV-Leistungen abzubestellen, offen gelegt werden, um das Verfahren transparent zu gestalten. Mit der Vorgehensweise des Landes wird jedoch lediglich Misstrauen gesät. Bei objektiver Betrachtung der Entscheidungsgrundlagen könnten u. a. auch die Fahrgäste und Bürger, welche die S-Bahn Halle täglich nutzen, mit entscheiden, ob ein Takt von 20 oder von 30 Minuten sinnvoll ist.
Angesichts voller Züge ist ein Takt von 30 Minuten jedoch völlig irrationell. Warum soll die S-Bahn Leipzig-Halle erst 2011 bis nach Halle-Neustadt durchgebunden werden? Auch diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.
Die technischen Möglichkeiten, die S-Bahn S10 Leipzig-Halle bereits heute über den Hauptbahnhof Halle hinaus nach Trotha oder Halle-Neustadt zu verlängern, sind vorhanden. Die von der Industrie angebotenen Fahrzeuge erfüllen ebenfalls diesen Anspruch. Weshalb kann nicht im Flügelbetrieb bis Hauptbahnhof Halle gefahren werden und dann – als Attraktivitätssteigerung – Haller-Trotha und Halle-Neustadt in die S10 eingebunden werden?
Offensichtlich sind weder der politische Wille im Land Sachsen-Anhalt noch das betriebliche Interesse der DB AG vorhanden – bei ständig gut gefüllten Zügen auf der S10 zwischen Leipzig und Halle eine betriebswirtschaftlich völlig unverständliche Haltung.
Ist der DB AG überhaupt bewusst, dass die Fahrgäste und niemand anderes die Gehälter der Mitarbeiter und Vorstände bezahlt?
Wir, die Abgeordneten der Linkspartei.PDS aus Halle, fordern eine Verdichtung des Taktes der S10 auf 20 Minuten und sofortige Fahrten bis Halle-Neustadt und Trotha, anstatt das Angebot in Halle widersinnig dem heute gefahrenen 30 – Minuten Takt der S-Bahn Leipzig-Halle anzupassen.
Die Fertigstellung des City-Tunnels Leipzig als Argument, erst 2011 bis Halle-Neustadt zu fahren, ist aus unserer Sicht vorgeschoben. Weshalb soll die S-Bahn durch den City-Tunnel fahren? Die Verlängerung innerhalb der Stadt Leipzig hat nichts mit dem S-Bahn-Verkehr in Halle zu tun.“
Halle, 31. Mai 2007