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Zu den Medienberichten, nach denen die CDU-Landtagsfraktion den Wolf in Sachsen-Anhalt zum Abschuss frei geben will, erklärt der umweltpolitische Sprecher Hendrik Lange:

„Der Abgeordnete Radke ist in seiner Kindheit offensichtlich sehr durch das Märchen vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf geprägt worden. Mit seinen unbelegten Äußerungen vom Wolf als „Killer“, der sich „explosionsartig“ vermehrt habe, erzählt er auch heute noch Märchen.

Der Wolf steht flächendeckend in Europa unter besonderem Schutz und darf nicht gejagt werden. An dieses Prinzip müssen wir uns halten und stattdessen zu präventiven Maßnahmen greifen.

In Sachsen-Anhalt gibt es seit 2008 die Leitlinie Wolf, die die Grundsätze zum Umgang mit Wölfen und Handlungsempfehlungen beschreibt. Diese wurde 2015/16 überarbeitet und sollte längst veröffentlicht sein. Eine wichtige Präventionsmaßnahme ist das Wolfs-Monitoring, das dringend professionell durch das Land weiterzuführen ist und somit auch finanziell untersetzt werden muss.

Nur so erhält man eine gesicherte Datengrundlage, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Tierhalter müssen wesentlich stärker mit eingebunden werden, beratende Maßnahmen oberste Priorität haben und auch Entschädigungssummen weiterhin eingeplant werden. Wir begrüßen es, Wolfsbeauftragte als Ansprechpartner nach dem Vorbild des Jerichower Landes als präventive Maßnahme in den Gebieten (Landkreisen) mit Wolfsvorkommen einzusetzen.

Auch die Anschaffung und der Einsatz von Herdenschutzhunden muss gefördert werden, um den Tierhalter, der wichtige Aufgaben im Rahmen der Landschaftspflege wahrnimmt, zu unterstützen. Zudem erleichtern Zäune als Dauerleihgaben den Tierhaltern ihre Arbeit.

Den Beteiligten sind künftig eine bessere Zusammenarbeit und die Einführung eines Notfallplans bei Wolfsunfällen (Wolfsrissen) in Aussicht zu stellen. Der sachliche Umgang mit dem Thema Wolf kann langfristig für eine Akzeptanz in weiten Teilen der Bevölkerung sorgen.“

Magdeburg, 18. Januar 2017