Zu den Diskussionen um die zukünftige Struktur der Martin-Luther-Universität und den geplanten Stellenabbau erklärt Hendrik Lange, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt:
„Wieder einmal sind Arbeitsplätze an der Martin-Luther-Universität in Gefahr, droht ein Stellenabbau, obwohl die Studierendenzahlen gleichbleibend hoch sind. Ist Letzteres eine sehr erfreuliche Entwicklung, muss sich diese jedoch auch in den Budgets der einzelnen Hochschulen widerspiegeln.
Seit geraumer Zeit fordert die Landtagsfraktion DIE LINKE eine aufgabengerechte Finanzierung der Hochschulen des Landes. Immer wieder wurde dies mit Verweis auf die „in Zukunft sinkenden“ Studierendenzahlen abgelehnt.
Leider sind die Hochschulen schon lange an ihrer Schmerzgrenze angelangt. Die Finanzierung der Hochschulen muss sich nach den Studienplätzen und der Struktur richten, nicht umgekehrt. Hier bedarf es eines Paradigmenwechsels.
Allerdings ist auch die Initiative der Hochschulleitung kritisch zu hinterfragen. Dass mit der Unterzeichnung der Zielvereinbarungen kritiklos die Vorgaben des Landes zur Finanzierung der Hochschulen hingenommen wurden, obwohl an der Ausgestaltung der einzelnen Hochschulbudgets bereits damals Zweifel bestanden, ist die eine Sache. Dass man sich aber jetzt, kurz vor Beginn der neuen Zielvereinbarungsperiode ab 2014 selbst amputiert, ist ein fatales Zeichen. Damit signalisiert die Universität der Landesregierung, dass sie die dauerhaft hohen Aufgaben auch mit weniger Personal und Geld realisieren könne.
Nach Auffassung der LINKEN sollte die Universität die Evaluationsergebnisse des Wissenschaftsrates abwarten und ihre Strukturdiskussion in die Strukturdiskussion des Landes im nächsten Jahr eingliedern.“
Magdeburg, 10. Oktober 2012