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Der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion Hendrik Lange erklärt zu Meldungen über beabsichtigte Kürzungen in der Sportwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg:

„Was da erneut über die Zukunft der Sportwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg in der Mitteldeutschen Zeitung zu lesen steht, passt genau in die Reihe jener Debatten, die DIE LINKE veranlasst hat, in der vergangenen Landtagssitzung einen Antrag zu stellen, der die Hochschulen auffordern soll, im Jahr 2013 keine Maßnahmen umzusetzen, die in den Folgejahren zur Beschränkung der Ausbildungskapazitäten oder zum Abbau von Hochschulstrukturen gegenüber den Festlegungen in den Hochschulstrukturbeschlüssen aus den Jahren 2003 und 2004 führen.

Immerhin wurde der Antrag von drei Fraktionen, SPD, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN und natürlich meiner Fraktion im Grunde unterstützt und am Ende der Aussprache in die Fachausschüsse überwiesen.

Vor der Neuverhandlung der Zielvereinbarungen, den Beschlussfassungen des Landtags über die künftigen Hochschulbudgets und vor der Auswertung der laufenden Evaluierung durch den Wissenschaftsrat sollten nicht schon an einzelnen Hochschulen Pflöcke eingeschlagen werden, die diesem Diskussionsprozess vorgreifen. Wer jetzt, wie bei der Sportwissenschaft im Gespräch, Personalmittel streicht und Stellen nicht mehr besetzt, stellt klar die Weichen künftiger Entwicklung.

Wenn damit für das Land, die Region und die Hochschulen selbst bedeutsame Strukturen zur Disposition stehen – wie es die Medien- und die Sportwissenschaften an der Universität in Halle durchaus sind – muss die Öffentlichkeit angemessen angeschlossen werden.

Nimmt man die Mittelkürzungen und die beabsichtigte Nichtbesetzung von Stellen in der Sportwissenschaft, wird damit Studienqualität beeinträchtigt und sicher auch Studienplatzkapazität wegfallen, wird die Ausbildung von Sportlehrerinnen und Sportlehrern wahrscheinlich wegbrechen. Alle wissen, dass es an vielen Schulen einen eklatanten Mangel an diesen Fachlehrkräften gibt. Die Ausbildung gerade hier zu drosseln, ist auch deshalb aus Sicht der LINKEN nicht zu verantworten.

Insgesamt darf es ohne einen durch den Landtag zu beschließenden Impuls nicht zu Entscheidungen kommen, die gravierende Einschnitte in die Ausbildungskapazitäten an den Hochschulen nach sich ziehen.“

Magdeburg, 17. Dezember 2012