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Zur Meldung der Mitteldeutschen Zeitung mit Bezug auf einen Berichtsentwurf des Wissenschaftsrates, der der Zeitung vorliegt, erklärt der hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecher der Fraktion Hendrik Lange:

„Wenn die Vorklinik aus Halle abgezogen wird, bedeutet das den Tod auf Raten der Hochschulmedizin an der Martin-Luther-Universität. Niemand kann heute einschätzen, ob die Studierenden, die ihre vorklinische Ausbildung in Magdeburg absolvieren würden, danach ihr Studium in Halle fortsetzten. Die Amputation der Medizinausbildung in Halle ins Gespräch zu bringen, ist nicht nachvollziehbar. Schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass das Lehrkonzept der Halleschen Universität auf dem Gebiet der Medizin als sehr gut bewertet wird.

Die für die Martin-Luther-Universität ausgesprochenen Erwartungen auf dem Gebiet der Molekularbiologie und Krebsforschung sind in den letzten Jahren angegangen worden. Es braucht aber mehr Zeit, als seit 2009 zur Verfügung stand, um hier ein international sichtbares Profil zu entwickeln. Gerade in diesen Bereichen liegen erhebliche Potentiale für eine erfolgversprechende interdisziplinäre Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Naturwissenschaften der Universität in Halle.

DIE LINKE ist ausdrücklich dafür, die Hinweise des Wissenschaftsrates ernst zu nehmen und entsprechende Schlussfolgerungen abzuleiten. Das Land und die Hochschulen sollten den Bericht nutzen, um Reserven aufzuspüren und zu erschließen, allerdings nicht, um Kahlschlag zu legitimieren.

Wenn die Debatten auf einen Standortstreit zwischen Halle und Magdeburg hinausliefen, wäre das kontraproduktiv für den Studien- und Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt insgesamt. Er ist zu klein, um ihn ohne erheblichen Schaden auch noch auseinanderdividieren zu können.

Die Fraktion DIE LINKE bekennt sich zu zwei Standorten der Hochschulmedizin, die in enger Kooperation miteinander und mit anderen Standorten der Hochschulmedizin und des Gesundheitswesens in Mitteldeutschland zusammenarbeiten.“

Magdeburg, 1. Juli 2013